Hallo @Timnig92
Da ich viel im Vorderen Orient unterwegs bin, wo viele Menschen nicht zur Schule gegangen sind, weiß ich definitiv: Stottern hat ÜBERHAUPT NICHTS mit der Fähigkeit, lesen und schreiben zu können, zu tun.

Hausdörfer behauptete auch seinerzeit, dass Chinesen nicht stottern würden, weil ihre Sprache viel mit Tönen zu tun hat.
Ich habe das neulich auf unserem Kölner Sommerfest einem chinesischen Stotterer erzählt, der an dem Tag erstmals unsere Gruppe besucht hat, und er konnte sich kaum einkriegen vor Staunen.
Hausdörfer lebte in einer Zeit, in der die Welt noch lange nicht so vernetzt war wie heute.
Viele seiner Thesen wurden nie wissenschaftlich überprüft, bzw. er hat sie aus dem hohlen Bauch heraus formuliert, weil er (seinerzeit) wusste, dass niemand sie so einfach widerlegen könnte.

Wir wissen heute, dass es Stottern überall auf der Welt gibt, unabhängig von der Lautkonstellation einer Sprache und unabhängig vom sozialen oder Bildungsstand der jeweiligen Sprecher.
"Stottern kommt in den besten Familien vor", könnte man lapidar sagen.
Und @Roland Pauli hat es ganz richtig erkannt: Stottern entwickelt sich in den meisten Fällen in einem Alter, wo die Kinder eben noch nicht lesen oder schreiben können, zwischen 2 und 5 Jahren.
Leider ist es immer noch so, dass einige Kinderärzte oder Pädagogen sagen: "Warten Sie mal ab: wenn er/sie erstmal lesen lernt, dann gibt sich das wieder."
Das ist Humbug und zeugt nur von der mangelnden Kenntnis von Leuten, die leider oft für Experten gehalten werden.
Liebe Grüße
Petra