Hallo,
ich rate Ihnen, sich einmal bei der Fachberatung der Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe zu informieren. (www.bvss.de, dort finden Sie die Zeiten, wann das Beratungstelefon besetzt ist)
Was ich bisher über die DELPHIN-Therapie gehört habe, war nicht unseriös, es gab sogar vor 1-2 Jahren mal einen Fernsehbeitrag, den ich leider nicht wiedergefunden habe, sonst hätte ich ihn verlinkt.
Ich wünsche Ihnen viel erfolg!
Petra

Hallo Fidan und andere,
Der Begriff "leicht stottern" ist relativ. Es gibt viele Menschen, denen man ihr Stottern nicht anhört, die jedoch einen ungeheuren Leidensdruck haben, weil sie um alles in der Welt nicht auffallen wollen. Und selbst wenn sie auch nicht viel Aufwand treiben müssen, um auftretende Symptome durch Wortumstellungen etc. zu überspielen, so sind sie jedoch in ständiger Hab-Acht-Stellung und leiden viel mehr als so mancher stark Stotternder, der überhaupt keine Chance hat, sein Stottern zu verbergen.

Ich denke, es spielt auch eine Rolle, wie alt man ist, wenn man eine Therapie macht. Umso leichter lassen sich alte Muster aufbrechen und gegen neue ersetzen.
Wie alt warst du denn, als du bei DELPHIN warst?

Dass die DELPHIN-Therapie die einzige ist, die ein "normales" Sprechen zum Ziel habe, dem möchte ich widersprechen.

Ziel jeder seriösen Therapie ist eine möglichst symptomfreie, "normal" erscheinende Sprechweise.
Inwieweit sich das umsetzen lässt, ist relativ.
Kurzfristig lässt sich flüssiges Sprechen bei fast jeder Person erreichen (der sog. "Lucky fluency"-Effekt).
Wichtig ist, wie die langfristige Perspektive aussieht.
Es gibt immer noch Therapien, die sich den Lucky-Fluency-Effekt als "Heilung" auf die Fahnen schreiben und den anschließenden Rückfall dem Patienten unter dem Vorwurf "du hast deine Übungen nicht gemacht" in die Schuhe schieben.

Bitte nicht falsch verstehen, ich will nicht behaupten, dass das bei DELPHIN der Fall wäre.
Aber es gehört immer auch dazu, den Patienten auf einen möglichen Rückfall vorzubereiten und ihm Werkzeuge zu geben, wie er/sie dann damit umgehen kann.
Dazu ist aus meiner Sicht eine Bearbeitung der Gefühle gegenüber dem Stottern, insbesondere in Form einer Desensibilisierung, ein wichtiger Schritt.
Auch die Aufklärung, dass eine völlige Symptomfreiheit eher die Ausnahme als die Regel ist, ist von unbedingter Notwendigkeit, weil sich sonst der Patient für einen Versager hält; dabei ist es die Natur des Stottern, die dafür sorgt, dass die Symptome irgendwann zurückkehren.

Ich freue mich, wenn du das Stottern vollkommen hinter dir lassen konntest.
Erzähl doch mal, die du das erreicht hast - was ist das Geheimnis bei DELPHIN?
Gruß
Petra