Hallo zusammen, ich hatte mir heute mal vorgenommen mich hier im Forum umzuschauen und auch anzumelden. Ich stottere seit ich denken kann(4Lebensjahr). Und es unterliegt immer extremen Schwankungen. In der Schule war es noch ok. Aber in der Ausbildung wurde es immer schlimmer.

Sodass ich nach meiner Ausbildung eben keinen Job finden konnte. Das ist schon alles sehr frustrierend, vorallem wenn man bedenkt, das mir unzählige Therapien kein Erfolg gebracht hhaben. Ich hatte vor einem Jahr im März eine Rehakur beantragt, inszwischen liegt eine Klage vor dem Sozialgericht Dessau-Roßlau. Achso mein Stottern wurde vom Landesverwaltungsamt mit 20% gewertet, ohne mich jemals gesehen zu haben. Das wurde nur durch Unterlagen und Atteste bewertet. Ich bin 30 und komme aus Lutherstadt Wittenberg. Von Beruf bin Assistent für Informatik und Altenpflegehelfer.

Hallo Chris, da bist du nicht der Einzige dessen Reha-Antrag beim Sozialgericht liegt.
Die wollen einfach keine Gelder rausrücken, spekulieren darauf, dass man einknickt oder in der Zeit in der die Sache bei Gericht liegt, unter die Räder kommt.
Ich schätze mal, dass die Sache jetzt Jahre da liegen wird, das kann ich schon aus Erfahrung sagen, da ich noch eine Sache beim Sozialgericht liegen habe, die schon seit 2 Jahren läuft ohne Ergebnis und ein Ende ist nicht in Sicht.

Hi Thomas, das mit den Sozialgericht liegt wirklich schon 2 Jahre bei denen. Ohne das irgendetwas passiert ist, die sollten sich schämen. Mein Vater ist kein Stotterer, der hat eine Reha für Übergewichtige bekommen, da ging alles ohne Probleme.

Ja in den 2 Jahren kam man bisher noch zu keinem Ergebnis.
Alles was bisher passierte war lediglich Schriftverkehr zwischen den Parteien + eine Verhandlung bei der auch nichts rauskam. Der eine schiebt es zum Nächsten, der wiederum zum Nächsten und der wieder zum Ersten usw.
Ich glaube auch, dass das grundsätzlich bei den Sozialgerichten so ist, dass sich alles extrem in die Länge zieht, da keine Mitarbeiter, also unterbesetzt und jede Menge Klagen.

Hallo Chiara,
ich habe keine gesundheitlichen Probleme. Ich bin ja jetzt auch noch nicht so alt. Bei mir ging es halt um mein Stottern. Meine jetzige Logopädin meinte, sowas wie mich hat sie noch nicht erlebt. Weil ich immer diese extremen Schwankungen habe. Bei einem Termin bei meiner Logopädin konnte ich alles frei heraus sagen und stotterfrei reden. Aber beim nächsten Termin war es wieder so, dass ich bei jedem zweiten Wort gestottert habe.

Das mit der Therapieart für Stotternde ist natürlich für jeden anders. Ich sollte die Vokale immer üben und bei jedem Satzanfang dehnen. Mein größtes Problem ist, das ich immer am Satzanfang stottere.
Auch Bekannte von mir meinen, ich sollte mehr unter Leute gehen. Das mit dem GdB würde mir wenig Vorteile bringen, bis das ich mit Schwerbehinderten gleichgestellt werden könnte.
Ansonsten wohne ich in einem Dorf nahe Lutherstadt Wittenberg.
Wo sie mich halt alle kennen.Die meisten Leute die ich kenne,da rede ich ganz gut ab und an mal einen Hänger, mal stärker mal schwächer. Aber bei fremden Personen, ist egal wo, habe ich Angst zu reden.Da geht nichts mehr.

Die Schwankungen sind normal, da Stottern nie konstant ist.
Es ist auch die Frage weswegen die Reha beantragt wurde, wegen Stottern?
Meines Wissens nach gibt es keine Reha-Klinik in Deutschland die Stottern behandelt noch dafür Therapeuten hat.
Es geht bei den Reha-Kliniken nur um physische oder psychische Beschwerden.
Wenn du nur dein Stottern behandeln willst und das intensiv, dann käme nur eine Stotterintensivtherapie in Betracht.
Die Kosten übernimmt dann die Krankenkasse, zumindest bei den meisten, da muss man sich schlaumachen.

Wie hat denn die Krankenkasse die Ablehnung begründet?

Mit Behindertengrad hat man es leichter einen Job zu finden.
Unternehmen ab einer bestimmten Mitarbeiterzahl müssen prozentual Behinderte einstellen.
Ich glaube die Unternehmen werden dann sogar finanziell unterstützt und du genießt einen besonderen Kündigungsschutz.

Das läuft bei mir über die deutsche Rentenversicherung.Ich bin ja arbeitslos, deswegen. Der Grund das sie ablehnten ist, das sie eine Behandlung bei meiner Logopädin für ausreichend halten

In Sachsen Anhalt interessiert sich niemand für Benachteiligte. Auch keine bestimmte Anzahl an Menschen mit Beeinträchtigungen in Ihren Unternehmen oder eben Betriebe. Lutherstadt Wittenberg steht da ganz oben.

Hi Petra,

ich habe mir die Videos von der Bonner Stottertherapie angeguckt. Das ist schon sehr interessant, aber ich lebe ja nunmal in Sachsen Anhalt. Und wenn man arbeitslos ist, ist das Geld auch nicht so dicke. Ich würde mich gern mal mit Betroffenen vor Ort austauschen.
Na mal sehen, ich habe mich in der Flow_gruppe Leipzig gemeldet, vielleicht kann ich ja dahin fahren.
Man sagt ja auch Stottern sei vererbbar, denn bin ich wohl das schwarze Schaf der Familie, weil niemand in meiner gesamten Familie stottert oder poltert.

Zitat von chris1989 im Beitrag #13

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Ich würde mich gern mal mit Betroffenen vor Ort austauschen.
Na mal sehen, ich habe mich in der Flow_gruppe Leipzig gemeldet, vielleicht kann ich ja dahin fahren.

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Ok ,die Rentenversicherung war auch gemeint.
Wie schon geschrieben, gibt es keine Reha-Kliniken die Stottern behandeln. Mir fällt nur eine Klinik in Thalheim ein, da werden aber nur Kinder und Jugendliche therapiert.
Hättest du Begleiterscheinungen wie Phobien oder Depressionen, dann wäre das über eine medizinische Reha behandelbar.

Unternehmen die dich als Behinderten ablehnen, kann man anzeigen, die müssen dann Strafe zahlen.