Kam gerade in TerraX: Ein junger stotternder Anwalt hielt die Initialrede zum Sturm auf die Bastille. Er wurde dann später selber auf der Guillotine geköpft, weil er die Grausamkeit der Revolution kritisiert hatte. Ein sympatischer Kerl.

Zum Thema Mental Load schreibe ich noch was, ich habe nur im Moment keine Ruhe dazu.

Hallo Petra,

ja, als Ursache des Stotterns wird oft Aufregung vermutet. Dabei kann Aufregung auch mal zum Nicht-Stottern führen, wenn man sich z.B. wegen einer ungerechten Sache aufregt. Andererseits kann das Stottern selbst oder die Erwartung des Stotterns Aufregung verursachen.

Ich sehe Stottern eher als eine Hemmung, sich mitzuteilen. Das kann viele Ursachen haben. Ich war in meiner Familie ziemlich aus der Art geschlagen, wurde meistens nicht oder falsch verstanden, kritisiert oder gelobt, aber nicht ernst genommen. Meine Versuche, mich anzupassen, haben dann in mir innere Blockaden ausgelöst. Ich konnte erst weg von zuhause herausfinden, wer ich eigentlich war und was ich konnte. Das Stottern hörte durch diese neuen Erkenntnisse aber nicht auf, weil mir der Zusammenhang lange nicht aufgegangen war.

Es ist gut, im Leben viel über alles nachzudenken, was einen berührt. Damit mit der Zeit ein Fundus an Wissen, Ansichten, Einsichten und Vorstellungen entsteht, dem man vertrauen und aus dem man sich mitteilen kann. Und Mut dazu haben, auch wenn man zu eigenen Sichten gelangt, die nicht mir denen übereinstimmen müssen. Richtiges Nachdenken erfordert die Einbeziehung der eigenen Gefühle, die sich dabei ergeben.