In diesem Buch erzählt Wolfgang Wendlandt, ein international sehr bekannter Stottertherapeut aus Berlin, bei dem ich vor 20 Jahren eine Intensiv-Therapie gemacht habe, seine Geschichte von Demosthenes und den womöglich Wunder vollbringenden Kieselsteinen.

Der Athener Demosthenes wurde im Griechenland der Antike wegen seiner schwächlichen Stimme und Konstitution gedemütigt, verlacht und verhöhnt. Um seine Stimme zu stärken soll er sich zur Küste begeben und sich Kieselsteine in den Mund geschoben haben, um gegen die tosende Brandung anzubrüllen und diese zu übertönen. Man sagt, dass er sich dadurch von seinem Stottern befreite und zu einem der bedeutendsten Redner seiner Zeit wurde. Wortgewaltige Redner wie er hatten im antiken Griechenland (ebenso wie im damaligen römischen Reich) großen Einfluss auf die Bevölkerung und auf das politische Geschehen.

Mit Kieselsteinen im Mund stottert man nicht (ich weiß das aus eigener Erfahrung)! Liegt es aber nun wirklich an den Kieselsteinen selbst? Doch wohl eher nicht. Um überhaupt verstanden zu werden, muss einiges beachtet werden. Es ist nötig, das eigene Sprechmuster zu verändern, wie das auch heute in der Stottertherapie angewendet wird. Z.B. Verlangsamung des Sprechtempos, Pausen, deutliche Artikulation, tönendes Sprechen, etc. Der Autor betont aber auch, dass jeder seinen eigenen Weg , seine Methode finden muss.

Auch auf das Thema Rückfälle wird ausführlich und humorvoll eingegangen.

Den Mut aufbringen und dazu zu stehen, anders zu sein - ich kann dieses Buch (mit sehr schönen Zeichnungen) jedem Stotternden empfehlen.