Was ich mir zum Welttag des Stotterns wünsche

vom Umfeld und der Öffentlichkeit

-dass ihr uns ausreden lasst und uns Zeit gebt zu Wort zu kommen, auch WIR haben Interessantes zu erzählen

-dass es nicht mehr vorkommt, dass wir Stotternden im TV, in Theaterstücken etc. dargestellt/hingestellt werden als die Deppen der Nation!

-mehr Interesse für das Stottern, für die Probleme damit!
Es kommt nur selten vor, dass ich auf mein Stottern angesprochen werde; es passiert leider immer noch öfters, dass Leute versuchen, das Gespräch mit mir möglichst schnell zu beenden, sobald sie merken, dass ich stottere - aus Verlegenheit, aus Hilflosigkeit, aus Unwissen...



und für mich selbst

Ich habe mich seit dem Buko in Köln sehr verändert, gehe sehr offen mit meinem Stottern um. Es gibt noch viel zu tun, aber es erfordert immer weniger Anstrengung, die Modifikationstechniken durchzuziehen. Gelegentliche Einbrüche kann ich mittlerweile ganz gut hinnehmen.

Mit den Reaktionen meiner Mitmenschen habe ich auch gelernt umzugehen:
Wenn anfangs mal jemand, der mich nicht kennt, darüber lächelt, finde ich das gar nicht mehr so schlimm. Wer weiß, vielleicht würde ich zunächst auch so reagieren, wenn ich an dessen Stelle wäre.
Als minderbemittelt betrachtet zu werden, das ist dann schon weit schlimmer, aber mittlerweile bin ich absolut in der Lage, das Gegenteil zu beweisen.
Dann wären da noch diejenigen, die meinen, Mitleid haben zu müssen – das geht gar nicht, da werde ich sauer.

Was mich noch ein wenig ärgert ist mein gelegentliches Vermeidensverhalten,. Ich nehme mir vor, noch etwas mutiger zu sein.

All das erfordert viel Arbeit und Energie.

Ich wünsche mir, dass mir diese Energie nicht so schnell ausgeht und, ja, ich wünsche mir für mich noch mehr Gelassenheit!