Moin ihr alle !
Ich bin bisher nicht dazu gekommen mich zu äußern. Ich verfolge diesen Postverlauf sehr interessiert. Es ist schön diesen Austausch zu verfolgen. Über viele Jahre war für mich Stottern ein Mystherium, dem ich auf den Grund gehen wollte.
Ich bin in einem Umfeld von schweigendem Ignorieren irgendwelcher Andersartigkeiten aufgewachsen.
Fragen zu stellen war nicht erwünscht, schon gar nicht direkt die betreffende Person, das wurde mir zu Hause so beigebracht.
Ich bin Jahrgang 70, meine Eltern Jahrgang 33 und 35 und ich kann in etwa die Gründe verstehen, warum meine Mutter es richtig fand, immer so zu tun als wäre nichts.
Ich denke, dass es da vielen reiferen erwachsenen ähnlich geht, "totschweigen" gehörte bei mir im weitläufigen Bekanntenkreis und in der Schulzeit zur gängigen Strategie.

Von daher ist es für mich immer noch nahezu unmöglich einen Gesprächspartner, bei dem ich stottern höre direkt darauf an zu sprechen.
Auch meine eigenen Redeunflüssigkeiten kann ich nicht wirklich als stottern benennen, weil ich nicht weiß, ob es das wirklich ist, es gibt keine Diagnose und Reaktionen wie : " Ach was, Du stotterst doch gar nicht" würde ich gerne vermeiden.

Was ich aber kann, und da entscheide ich nicht im Umgang mit stotternden Menschen , fremdsprachigen Menschen, stark Dialekt sprechenden Menschen, Kindern, Kollegen Auszubildenen, ist für eine angenehme Gesprächsathmosphäre sorgen.
Eine die es mir möglich macht den gesprochenen Inhalt zu verstehen und dem Gesprächspartner die Möglichkeit gibt stress und störungsfrei das gewünschte vor zu bringen.
In einem solchen Kontext gelingt es auch mir entspannt zu bleiben und mein eigenes Unwohl sein, das ich durchaus in Gesprächssituationen empfinden kann, im Zaum zu halten.
Ob ich ein Stottern beim jeweiligen Gesprächspartner anspreche, kommt dann auf die Beziehung an, die wir zueinander haben und wie sehr der weiter oben schon zitierte rosa Elefant platz einnimmt.

Manchmal ist es vielleicht Feigheit, diesen dort stehen zu lassen, manchmal muss ich mit meiner eigenen Belastbarkeit haushalten und manchmal ist einfach auch alles gut.

Ich merke gerade, dass es mir sehr schwer fällt meine Gedanken zu ordnen und zielführend auf den Computer zu bringen. Ich hoffe dennoch ihr konntet verstehen was ich meine.

Viele Grüße, euch allen einen schönen Tag,

Tanja

Hallo zusammen,
So viele interessante und bereichernde Beiträge, das freut mich sehr!
Ich sehe es auch wie Tanja, meine Idealvorstellung von einem Gespräch ist, dass sich alle bei der Kommunikation wohlfühlen, jeder den Raum bekommt, den er braucht, und niemand die ganze Zeit meint, etwas unterdrücken zu müssen.
Was das Thema ansprechen geht, so bin ich etwas unschlüssig. Ich mag natürlich auch nicht den rosa Elefanten im Raum und denke eigentlich "einmal ansprechen und gut ist". Andererseits reicht vielleicht in Anbetracht der möglicherweise bestehenden Sensibilität des Themas Stottern für den Einzelnen auch das, was Ruhrfreund beschrieben hat. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass man ja nicht zu jeder stotternden Person, die man trifft, direkt eine tiefe Beziehung hat, die es rechtfertigt, ein für sie möglicherweise (!?) so nahe gehendes Thema zu besprechen. Ruhrfreund schreibt selbst, dass das Outing Überwindung kostet - warum eigentlich, ich hätte gedacht, dass es erleichtert und evtl Routine wird, zumal Stottern doch nichts ist, wofür man sich schämen muss?! Und auch dprell schrieb, sie habe die Nachtwache nicht beschämen wollen.

Andererseits - und da denke ich an mein Gespräch mit der stark stotternden Finanzbeamtin am Telefon - möchte ich auch als Kurzgesprächspartnerin nicht, dass mein Gegenüber aufgrund eines solchen Gesprächs mit mir negative Gefühle hat. Aus einigen Forenbeiträgen weiß ich, dass manche so etwas als Niederlage wahrnehmen. Ich hingegen denke wirklich "wow, Hut ab!", wenn ich - wie da seinerzeit - sehe, dass jemand es schafft, trotz zwischenzeitlich so starker Symptomatik seine Botschaft rüberzubringen und sich nicht aus der Ruhe bringen lässt. Gesagt habe ich trotzdem nichts. Neben allgemeiner "Verdatterung" bzw mangelnder Schlagfertigkeit sowie dem Umstand, dass ich meine Kapazitäten für den Inhalt des Gesagten verwendet habe, ist das tatsächlich auch darauf zurück zu führen, dass ich es insgesamt schwierig finde, Stottern anzusprechen oder zu kommentieren, ohne dass es ein bisschen von oben herab wirkt.

Das wäre übrigens auch etwas, was mir an deinem nett gemeinten Vorschlag nicht soo gefallen hätte, Petra. Ich persönlich finde, man kann jemanden nicht so ansprechen, nach dem Motto "toll, wie entspannt du mit dem Stottern umgehst, hast du das in einer Therapie gelernt? Also ich kenne ja jemanden, der..." wir sind ja alle verschieden in der Art, wie wir Gespräche führen, und das wäre wirklich überhaupt nicht meins, trotzdem finde ich es schön, dass du etwas vorgeschlagen hast.
In einem Video, das ich letztens noch zu dem Thema gesehen habe, wird übrigens insgesamt eher davon abgeraten, es überhaupt anzusprechen, ich weiß nicht, ob verlinken hier geht, könnte es mal ausprobieren. Falls nicht, es handelt sich um das Q&A Video zu dem Video von YKolltektiv zum Thema Stottern. Aber ich weiß natürlich auch nicht, ob das der Weisheit letzter Schluss ist.

Der Vollständigkeit halber will ich noch sagen, dass ich den Vorschlag von Petra, den tollen Umgang einer Person mit dem Stottern anzusprechen, eigentlich ziemlich gut finde. Wie wäre es für Euch denn, so angesprochen zu werden? Auch fand ich gut, dass Chiara schonmal gefragt wurde, ob und wenn ja wie man ihr helfen könne. Daraus ergibt sich ja dann vielleicht auch ein gutes, offenes Gespräch. Andererseits könnte ich mir auch vorstellen, dass es viell nervt, wenn man ständig von jedem neuen Gegenüber auf das Stottern angesprochen wird? Ich kenne das selbst mit anderen Themen, immer dieselben Fragen und Inhalte, irgendwie nutzt sich das ab und ich langweile mich, während ich mir beim Antworten zuhöre 😉

Hallo Petra,
Ich würde nicht sagen, dass das Gespräch irgendwie belastet ist oder sein muss. Wenn ich an meinen Ausgangspost und meinen neuen Bekannten denke, so war und ist es das ganz und gar nicht. Da schien es so ein unausgesprochenes Agreement zu geben wie Ruhrfreund es auch beschrieben hatte. "Ich weiß es, Du weißt es, und wir sind beide cool damit." Und lassen uns die Freude am Gespräch nicht verderben, auch wenn es mal holpert oder ich länger warten muss. Und mir gefiel, dass er das auch so ausgestrahlt hat. Sich nicht hat beirren lassen, locker drauf war, auch wenn da fortwährend Hindernisse im Weg lagen. Wie geschrieben, gleichzeitig nötigt mir das auch Respekt ab, dieser ruhige und schöne Umgang mit dem Stottern. Der dazu führte, dass sich eine Ruhe und Gelassenheit auch bei mir ausbreitete.

Gleichzeitig kann ich das Ansinnen, das Ganze kurz zu thematisieren, verstehen und teile es auch bzw wäre an so einem offenen Umgang auch auf dieser Ebene auch interessiert. Es muss ja nicht direkt ein Seelen-Striptease sein. Gleichzeitig sehe ich die genannten Unwägbarkeiten, wie es ankommt, und außerdem muss die Situation passen. Wenn andere dabei sind (oder jederzeit dazukommen können), ist es vielleicht nicht ganz so glücklich, oder was meint ihr?

Liebe Grüße
Grow_slowly

"Und dann gibt es die Symptomfreien Phasen, alles geht wie am Schnürchen, ich frage mich warum und warum sonst nicht und schon ist das sonstnicht plötzlich und unerwartet wieder da. Ruhe und Konzentration helfen mir wieder heraus aber sie sind noch nicht so automatisiert, ohne einen Stubser laufen sie von selber nicht an. Wie den Router resetten."

Das schrieb Ruhrfreund vor einiger Zeit, und auch das finde ich ganz spannend. Und zwar in zweierlei Hinsicht:
1. Ich weiß, das will niemand hören bzw. wird immer in Abrede gestellt, aber ich und auch andere nichtstotternde Personen kennen tatsächlich "mal stottern" auch, und genau das, Ruhe und Konzentration, helfen da raus. Wenn ich das früher mal geäußert habe, kam der Einwand, im Unterschied zum Normalsprecher wisse der Stotternde genau, was er sagen wolle - das ist in den von mir beschriebenen Fällen auch so. Es ist ein tatsächliches Entgleiten des Sprechens, gerne auch bei so Konstellationen wie "gerade gegeben" mit "ge". Und dann ist es auch so, dass ich abbrechen muss, Ruhe, Konzentration, resetten. Das beschreibt es total gut. Ich habe das allerdings nur ausgesprochen selten und bin sicher, dass es nicht symptomatisch ist. Meist, wenn ich mich nicht so auf das konzentriere, was ich sage.

2. Ich habe mehrfach gelesen, dass es Stotternde total aufregt, wenn man zu Ihnen sagt, (sinngemäß) ganz ruhig, atme mal tief durch oder ähnliches. Ich habe das noch nie gemacht (dabei würde m. E. auch in einer solchen Äußerung ein schöner und authentischer Anlass für ein Gespräch über das Stottern liegen), habe aber schon oft den Impuls dazu verspürt, und zwar dann, wenn mein Gegenüber sich in einer Endlosschleife in einem Wort verhangen zu haben schien und es immer hektischer/schneller klang. Wenn ich jetzt von Ruhrfreund lese, dass Ruhe und Konzentration helfen können, wäre es nicht vielleicht doch ein hilfreicher Einwurf gewesen? Der zudem signalisiert, dass von meiner Seite aus keinerlei Druck/Erwartungshaltung besteht, sondern genug Geduld da ist?

Ich muss los, lg

Ps: hier noch besagtes Video https://m.youtube.com/watch?v=y3f535crgP8

Ich beantworte nacheinander:

Zitat von grow_slowly im Beitrag #37

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...und zwar in zweierlei Hinsicht:
1. Ich weiß, das will niemand hören bzw. wird immer in Abrede gestellt, aber ich und auch andere nichtstotternde Personen kennen tatsächlich "mal stottern" auch, und genau das, Ruhe und Konzentration, helfen da raus. Wenn ich das früher mal geäußert habe, kam der Einwand, im Unterschied zum Normalsprecher wisse der Stotternde genau, was er sagen wolle - das ist in den von mir beschriebenen Fällen auch so. Es ist ein tatsächliches Entgleiten des Sprechens, gerne auch bei so Konstellationen wie "gerade gegeben" mit "ge". Und dann ist es auch so, dass ich abbrechen muss, Ruhe, Konzentration, resetten. Das beschreibt es total gut. Ich habe das allerdings nur ausgesprochen selten und bin sicher, dass es nicht symptomatisch ist. Meist, wenn ich mich nicht so auf das konzentriere, was ich sage.

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Zitat von grow_slowly im Beitrag #37

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2. Ich habe mehrfach gelesen, dass es Stotternde total aufregt, wenn man zu Ihnen sagt, (sinngemäß) ganz ruhig, atme mal tief durch oder ähnliches. Ich habe das noch nie gemacht (dabei würde m. E. auch in einer solchen Äußerung ein schöner und authentischer Anlass für ein Gespräch über das Stottern liegen), habe aber schon oft den Impuls dazu verspürt, und zwar dann, wenn mein Gegenüber sich in einer Endlosschleife in einem Wort verhangen zu haben schien und es immer hektischer/schneller klang. Wenn ich jetzt von Ruhrfreund lese, dass Ruhe und Konzentration helfen können, wäre es nicht vielleicht doch ein hilfreicher Einwurf gewesen? Der zudem signalisiert, dass von meiner Seite aus keinerlei Druck/Erwartungshaltung besteht, sondern genug Geduld da ist?
...

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Hallo
nach längerer Funkstille möchte ich die unten zitierten Punkte etwas breiter erläutern damit keine falschen Schlüsse gezogen werden.

Zitat von Ruhrfreund im Beitrag #39

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Einen Ratschlag den ich nichstotternden gebe die sich dafür interessieren, Ratschlag ist gelinde ausgedrückt, es sind eher Dinge die mich gelegentlich auf die Palme bringen:

1. Nichstotternde neigen dazu Stotternde zu "psychologisieren" und meinen laustark eine Analyse abgeben zu müssen. Manchmal vermute ich Helfersyndrome oder Voyeurismus, wie Gaffer auf der Autobahn.
2. Nichstotternde neigen dazu Ratschläge zu geben. Ja, wahre Experten.
3. Nichstotternde neigen dazu erzählen zu müssen dass sie jemanden kennen der auch stottert aber ganz toll damit umgeht und ständig an sich arbeitet und außerdem viel disziplinierter ist, du Looser du.
4. Nichstotternde die mich beim Rudelsingen oder mit dem Instrumentenkoffer treffen meinen mir sagen zu müssen: das machst du bestimmt wegen dem Stottern oder das ist bestimmt gut dafür.
kurzum, eigene Interpretationen einfach für sich behalten.
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Hallo zusammen,

Entschuldigt meine lange Abstinenz. Auch wenn ich mich nicht gemeldet habe, habe ich Eure Beiträge mit großem Interesse gelesen und mir auch Gedanken dazu gemacht. Schon nach Ruhrfreunds ersten Beitrag (Nr. 39) musste ich etwas schmunzeln, so unglaublich fand ich die Beispiele am Ende. Was man sich mitunter alles anhören muss, nur weil man stottert. Wahnsinn!
Ich hatte die Auflistung übrigens tatsächlich nicht auf mich bezogen, trotzdem Danke für den Hinweis, Ruhrfreund, so etwas tut im Internet, wo man sich ja leicht missverstehen kann, trotzdem gut.

Ich bleibe aber kurz bei meinen Punkt 1 - ein dem Stottern ähnliches Sprechverhalten auch bei Nichtstotternden. Ich finde total cool, dass Du mir da nicht widersprichst, denn ich glaube wirklich, dass Nichtstotternde (nicht nur ich) etwas kennen, was dem Stottern in punkto Symptomatik und vielleicht auch psychischer Auswirkung (Scham) recht nah kommt. Ich nenne es mal "sich verheddern". Genau wie Du schreibst, kann es bei mir auftreten, wenn ich zu schnell spreche - und vielleicht mit der Aufmerksamkeit nicht nah genug beim gesprochenen Wort bin. Das ist dann (denke ich!?) ein Unterschied zum Stottern. Ich denke aber, auch wenn sich dieses Verheddern deutlich vom Stottern unterscheidet (weil nicht pathologisch, sondern einfach ein "Sprechunfall" bei einem Normalsprecher) hilft es dem Nichtstotternden in Sachen Empathie und Einfühlung in jemanden, dem etwas ganz ähnliches tagtäglich mehrfach passiert. Kleine Randfrage an dieser Stelle: kennt ihr Stotternden das "Verheddern", das ich gerade beschrieben habe, auch? Also etwas, das sich im Ergebnis wie ein Stottersymptom anhören kann, aber kein Stottern ist, sondern eine Art Versehen beim Sprechen? Ich weiß noch, dass ich es damals als unrichtig empfunden habe, wenn mir diesbezüglich als Unterscheidungskriterium präsentiert wurde, der Stotternde wisse beim Stottern genau was er sagen wolle, der (sich verheddernde) Nichtstotterer nicht.

Und dann noch zu meinem 2. Punkt aus der letzten Nachricht. Ich habe zur Kenntnis genommen, dass Ihr klar sagt, vielleicht auch mit einer gewissen Vehemenz und Verärgerung, dass man als nichtstotternder Gesprächspartner auf keinen Fall mit einem Einwurf in Richtung "Ruhe" ankommen soll, wenn der Stotternde mit heftigeren Symptomen zu kämpfen hat. Kann ich so natürlich akzeptieren und habe ich auch noch nie gemacht. Trotzdem noch ein paar Gedanken dazu, die auch erklären, wieso ich auf die Idee, mich so zu äußern, überhaupt gekommen bin:

1. Mildes Stottern stresst mich überhaupt nicht. Wenn ich gemerkt habe, dass jemand stottert, kann ich mich da gut drauf einlassen, erwarte es im Gespräch sogar und kann da gut mit umgehen und es überhören, bzw als normal annehmen. Ich würde sagen, dass ich es auch in den allermeisten Situationen, in denen es symptommäßig richtig abging, geschafft habe, mich innerlich zu entspannen und Gelassenheit und Entspanntheit zu signalisieren, wenngleich danach dann manchmal dieses merkwürdige Gefühl des rosaroten Elefanten in mit war und die Frage "Sollte ich dazu jetzt etwas sagen aber was bloß?" in mir herumspukte. Trotzdem - äußerlich habe ich mich überwiegend an die im Internet kursierenden und auch von Euch dargestellten "Handlungsanweisungen" gehalten, auch wenn mir das insgesamt teilweise etwas künstlich vorkommt (Blickkontakt galten und nett lächeln, wenn sich da einer gerade unter großer Kraftanstrengung total einen abbricht? Muss man auch erstmal authentisch hinkriegen, und eigentlich - an der Stelle überzeugt mich Petras Argumentation auch nicht - will man ja instinktiv eigentlich helfen (dazu sogleich nochmal)).
So. Es gab aber heftige Stotterereignisse sowohl damals als auch heutzutage, da habe ich nicht gerade toll reagiert. Und zwar weil ich selber aus anderen Gründen im Stress war und deshalb nicht genügend Ressourcen hatte - die Frau hinter der Fleischtheke aus einer von Ruhrfreunds Nachrichten lässt grüßen.

Um das letzte ein bisschen klarer zu machen, bzw. Beispiele zu geben:
1. Laute Hintergrundgeräusche oder aber nervige Kontaktaufnahmen zu mir (Ansprache von Dritten), die mich ohnehin schon stressen, und dann hing mein stotternder Hauptgesprächspartner und wurde bei dem Versuch, über das Hindernis zu kommen, immer lauter (PA-PA-PA-PA-PA-PA...). War mir (in der Situation, die ich gerade vor Augen habe) zu viel. Aus Instinkt habe ich weggeguckt. Mich vielleicht sogar leicht abgewandt. Geht alles im Gespräch schnell und intuitiv. Und ist die gleiche Reaktion wie auf jemanden, der durch zu schnelles, zu lautes Vielsprechen stresst. Tat mir leid, ich habe dann erst die Zwischenrufe abgearbeitet und dann erneut das erste Gespräch gesucht.
2. Zeitdruck, weil ich kurzfristig wegmusste, um dringend einzugreifen. Auch nicht optimal. Aber vom Gegenüber wohl verstanden worden.

Auf die Idee mit dem Einwurf "Ruhe, langsam" kam ich zum einen, weil ich mir das in Situation 1 für mich selbst als Zuhörer gewünscht hätte (viell eicht kommt es da bei anderen auch her) und weil Ruhrfreund selbst in einem Beitrag geschrieben hatte, dass ihm Ruhe, Konzentration und Neuansetzen helfen würden. Außerdem wäre ein solcher Einwurf ja viell eicht ein Einstieg in das Thema, um den rosaroten Elefanten zu verscheuchen. Nach Euren Reaktionen (und auch vorher) habe ich diesbezüglich aber Bedenken, denn ich will ja nicht dadurch ins Thema einsteigen, dass ich mein Gegenüber verärgere.

Was ich aber sagen muss, ist, dass ich einen Einwurf an einer über gefühlt längere Zeit festgefahrenen Stelle gar nicht so schlecht finde. Bei meinem Kommilitonen ging es meist gut weiter, wenn er in einem Block oder einer Dauerschleife irgendwie unterbrochen wurde, sei es durch ein Räuspern, ein Telefonklingeln o.ä.

Es ist spät geworden, aber ein Lebenszeichen wollte ich dennoch senden.

LG
Grow Slowly