"Rike oder: Ein nicht ganz gewöhnlicher Sommer" ist ein Roman von Petra Sasmaz. Dieser Roman war das dritte Buch zum Thema "Stottern", das ich gelesen habe. Doch das Besondere an diesem Buch ist, dass dieses Thema in der Geschichte sehr subtil und unaufdringlich behandelt wird. Im Vordergrund stehen die Erlebnisse einer Dreizehnjährigen namens Ulrike (Rike). Rike ist mit ihrer Familie umgezogen und ist neu in der Stadt und in der Schule. Ihre große Leidenschaft gilt Pferden und dem Reiten. Und natürlich darf das Thema "Verliebt-Sein" auch nicht fehlen. Das Buch gewährt Einblicke in das Innenleben eines stotternden jungen Mädchens. Dabei ist Rike nicht die einzige stotternde Protagonistin im Roman - soviel möchte ich noch verraten.

Das Buch ist spannend und einfühlsam. Es ist keinesfalls abgehoben, sondern sehr klar und bodenständig geschrieben. Ich habe es mit 39 gelesen - hätte es jedoch gern schon als Teenager getan. Den Roman würde ich jedem jungen Mädchen empfehlen - eigentlich unabhängig davon, ob es stottert oder nicht. Es bietet jede Menge Themen, mit denen sich viele junge Frauen identifizieren können. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass Mütter, die stotternde (oder auch nicht stotternde) Töchter haben, auf diese Weise einen einzigartigen Einblick in die Welt ihrer Töchter bekommen.

Auch für Leser, die das Thema Stottern - ob gewollt oder ungewollt - gerade für sich entdecken (z.B. angehende Logopäden oder Sprachtherapeuten etc.) könnte das Buch sehr bereichernd sein. Denn es erklärt das Phänomen "Stottern" auf eine sehr anschauliche, authentische und mit Fachtheorie "unbelastete" Weise. Die Autorin weiß aus eigener Erfahrung, wovon sie spricht/schreibt - sie selbst stottert nämlich seit ihrer Kindheit.

Vielen Dank für das Foto und den Link !