Hallo zusammen,

am letzten Mittwoch fand nun der von Roland Pauli angebotene Gruppenchat über Skype statt.
Ich hatte Anfang dieses Jahres schon mehrmals an einem Chat dieser Art teilgenommen. Die meisten der anderen Teilnehmer damals hatten schon mindestens eines der Ropana-Seminare besucht und das, wie zu hören war, mit beachtlichen Erfolgen.

Roland moderierte sehr ruhig und gewohnt souverän. Er zeigte auch besonderes Einfühlungsvermögen, was bei dem Thema, über das wir uns austauschten, sehr wichtig war. Es ging auch um das problematische, bedrückende Thema "soziale Phobie". Wie kam es dazu? War jahreslanges starkes Stottern der Auslöser? Wie gehe ich damit um? Wie kann es weitergehen?

Es war ein sehr offenes Gespräch. Über Details möchte ich hier aber nicht weiter berichten.

@Roland Pauli hat hier in diesem Forum bereits die von ihm begründete Methode vorgestellt. Ich kenne nun schon einige Seminarteilnehmer, die damit sehr flüssig geworden sind. Auch ich werde, so hoffe ich, in Kürze an einem seiner Seminare teilnehmen und anschließend hier berichten.

Viele Grüße
Chiara

Hallo Roland
Schön, dass du wieder eine Skype Konferenz hier anbietest. Ich würde gerne auch wieder teilnehmen, bin aber leider (schon wieder) krank. Sollte es mir bis dahin besser gehen, dann würde ich mich einklinken.
LG

Leider, leider... Bei mir wird das heute Abend nichts. Bin noch ziemlich k.o. Ich muss mir mal Ruhe gönnen. Kommt mir langsam so vor, als hätte ich mich in der letzten Zeit etwas übernommen. Beim nächsten Mal sehr gerne wieder.

Roland! Warum schreibst du das jetzt rein?
Ich würde mich auch freuen, ihn nach dem Seminar zu sehen, zu sprechen und zu hören, wie es ihm geht.
Muss ich mir zuvor eben ne Ladung Hustentropfen verpassen.
Gut, ich will es versuchen.

Skype Chat am Mittwoch 05.02.2020 - Bericht

Teilnehmer waren

Roland Pauli – Moderator und Begründer der Ropana Methode

K. aus NRW – mehrmalige Teilnehmerin an Ropana-Seminaren
früher sehr stark stotternd, inzwischen ausgesprochen flüssig

M. aus Paris – hat am letzten Ropana-Seminar teilgenommen

und ich - Chiara

Kerngedanken zur Ropana-Methode sind die 7 Leitsätze, mit denen man in jeden Tag starten sollte:
1. Ich gönne mir 3 Sekunden Pause
2. Ich öffne langsam meinen Mund
3. Ich lasse sanft meinen Atem kommen
4. Ich spüre die Kühle beim Einatmen
5. Mit der Kühle meines Atems fühle ich Ruhe
6. Ich lasse mir Zeit, meine Formulierungen zu finden
7. Ich spreche ruhig


Die Themen dieses Austauschs waren:

- Wie sollte ich atmen, um ruhiges Sprechen zu begünstigen?
Eine langsamere Geschwindigkeit beim Sprechen bringt Ruhe hinein, besonders wenn man bemerkt, dass ein Spannungsfeld naht.
Verhalten: betont langsames Sprechen; und mit Lauten wie f f f…. versuchen, die Spannung loszuwerden oder zumindest zu vermindern

- Soll ich meine Sprechgeschwindigkeit anpassen oder lieber nicht?
Ist es nicht so, dass eine derart langsame Sprechweise nicht zu jedem, nicht zu jeder Persönlichkeit passt?
Langsam – gelangweilt – das bin doch nicht ich!
Das ist nur mein eigenes Empfinden. Bei anderen Gesprächspartnern kommt es oft ganz anders an.
LANGSAM hat für mich mittlerweile auch die Bedeutung von SOUVERÄN
Und: Ich muss diesen Weg gehen; es ist schließlich auch für die Zuhörer angenehmer.
Früher war ich überzeugt davon, durch eine derart langsame Sprechweise die mir eigene Spontaneität zu verlieren. Mittlerweile sehe ich das ganz anders. Ich habe für mich eine Möglichkeit gefunden: Ich versuche jetzt, langsam und weich in den Satz zu starten und im Verlauf mit dem Tempo zu spielen, die Sprechgeschwindigkeit zu variieren, damit sich keine Monotonie einschleicht.

- Soll ich schwierige Situationen vorerst oder generell meiden oder mich ihnen lieber stellen?
Für einen dauerhaften Therapieerfolg ist es unvermeidlich, sich auch schwierigen Situationen zu stellen, und zwar immer wieder. Allerdings ist es nicht meine Art (und diese Meinung teilt auch @Roland Pauli ), irgendwelche Leute in Fussgängerzonen oder so anzuquatschen. Das hat jetzt aber keinen direkten Bezug zum Stottern, ich mag das einfach nicht. Aber es ist schon so, dass ich in Geschäften oder einfach wenn ich z.B. im Wald unterwegs bin, das Gespräch mit Anderen suche. Es haben sich dadurch schon ganz nette Unterhaltungen ergeben.

- Wie kann ich mit Misserfolgen umgehen?
Zu Anfang werden sich sicherlich Misserfolge einstellen.
Ich habe dazu folgendes beigetragen:
Während meiner Therapie bei Wolfgang Wendlandt in Berlin wurde uns von ihm immer nahegelegt:
Es ist nicht schlimm, wenn eine Situation misslingt, dahingehend misslingt, dass starke Symptome, Blocks aufgetreten sind. Man sollte hier das Positive an dieser Situation herausstellen:
ich war mutig, ich habe mich dieser Situation gestellt.
Und was ich damals noch aus Berlin mitgenommen habe:
Negative Erlebnisse möglichst schnell abhaken!
dafür: Pluserfahrungen sammeln – es ist sicher hilfreich (speziell zu Anfang), alles was gut geklappt hat, zu notieren.
Wenn ich besonders mutig war, offen war, wenn ich positive Rückmeldungen bekommen habe …

Und noch eines zum Abschluß:
Man wächst mit seinen Aufgaben und Erfahrungen. Zu Anfang würde sich z.B. anbieten, an einem Skype-Chat wie diesem hier teilzunehmen. Auch hier muss man sich (im Kleinen, aber immerhin) auch schon Sprechberechtigung erkämpfen.

Grüße
Chiara