Hallo, ich hab mir mal vor geraumer Zeit angewöhnt Zungenbrecher zu üben, der Motorik wegen.
Ich mach das meist 2x am Tag, ca. 15 Minuten pro Einheit und Sonntag ist Schontag.
Alles in allem merkt man, dass die Artikulation besser wird, das dauert natürlich einige Zeit.
Mein schlimmster Laut ist ja das Z, aber mit den Übungen, eben weil man den genauen Ablauf immer und immer wieder übt, erreicht man, dass einem die Z-Wörter leichter fallen.

Nun ist es bei mir so, dass ich mich stark im Kehlkopfbereich anstrenge, was völlig unlogisch ist, die Kraft kommt ja aus dem Bauch.
Abstellen kann ichs aber auch irgendwie nicht, es passiert einfach. Es könnte sein, dass das an der neuromuskulären Spannungsstörung liegt, die ja bei vielen Stotterern vorhanden ist oder aber an meiner alten Rangehensweise beim Sprechen im Kehlkopfbereich mit Druck zu arbeiten, da ich ja eine 16-jährige Stimmstörung hatte und mit Druck rangehen musste weil sonst die Stimme brach.

Auf jeden Fall merke ich, dass meine Stimme sich durch die 15 Minuten überanstrengt. Teilweise hab ich noch den ganzen Tag ein Druckgefühl im Kehlkopfbereich und kriege manchmal Halsschmerzen. Ich spreche auch die Zungenbrecher, so soll man das ja auch machen, überdeutlich und in 3 Tempi.
Um da nicht irgendwas entstehen zu lassen, Stimmlippenknötchen oder -zysten usw. bin ich nun gezwungen zu pausieren.


Kennt einer Ähnliches?

Hallo Thomas,

hilft dir es dann, wenn die Artikulation besser wird? Oder probierst du auch andere Dinge aus?

Kann es sein, dass du dich zu stark auf eine überdeutliche Artikulation konzentrierst ("überdeutlich und in 3 Tempi.") und zu wenig auf ein leichtes regelmäßiges Ausatmen?

Gerade beim Z gibt es ja aufgrund der Stellung von Zähnen und Zunge eine recht komplexe Artikulation, wobei zur gleichen Zeit einiges an Luft entströmt.

Hast du auch schon an deiner Atmung gearbeitet?

Viele Grüße
Fabian

Ja mir hilft es wenn die Artikulation besser wird.
Dadurch bedingt, dass ich in der Vergangenheit oftmals die besagten Z-Wörter kaum gesprochen habe, hat sich für mich eine schlechtere Motorik entwickelt.
Dadurch, dass ich das nun speziell für diesen Laut übe, fällt mir die Aussprache leichter.
Ich übe nicht nur die Aussprache, sondern setze auch Pull-Outs mit ein.

Ich denke mal ich muss das krampfhafte Deutlichsprechen runterfahren bei den Übungen, ich steigere mich da irgendwie zu sehr rein.
Auf die Atmung achte ich schon, nur reicht teils die Luft für den gesamten Zungenbrecher nicht mehr, weshalb ich dann mit Kraft die letzten Laute rauspresse. Was natürlich wiederum verkehrt ist und die Stimme auf Dauer belastet.

Ok, und wie ist es bei dir dann in alltäglichen Situationen? Fällt dir dort die Aussprache dann leichter?

Vor vielen Jahren hatte ich Zungenbrecher gerne deshalb geübt, um lieber etwas langsamer als zu schnell zu sprechen.
Ich hatte gemerkt, dass ich wesentlich flüssiger und sicherer sprechen konnte, wenn ich langsamer und damit spannungsärmer spreche.

Diese Zungenbrecher sprach ich bewusst mit mäßigem Tempo, um mich von meinem früheren hektischen und chaotischen Stottern zu verabschieden. Dabei merkte ich, dass ich alle Lautübergänge problemlos flüssig sprechen konnte, wenn ich mir nur genug Zeit lasse beim Sprechen. Das tat damals meinem geschundenen Sprechselbstbewusstsein richtig gut.

In dieser Zeit entstanden auch die Leitsätze:
Ich lasse mir so viel Zeit wie ich brauche.
Ich habe so viel Zeit wie ich brauche.
Die Zeit zum Denken und Sprechen ist überreich vorhanden.

Leider kommt die Antwort etwas spät. Ja, ich finde, dass die Aussprache auch in alltäglichen Situationen bei dem besagten Laut besser geworden ist.
Natürlich gibt es immer noch Momente und Situationen wo es trotzdem mal hakt, aber das liegt halt in der Natur des Stotterns, dass es nicht konstant ist.

Ja, ich bin leider auch teils ein schneller Redner. Was dann wieder nicht so förderlich ist in Bezug auf Einbeziehung von Sprechtechniken.